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12. Juni 2013

Der Buchsbaumzünsler – gefräßig und kaum zu bändigen

buchsbaumzuensler

© Timo Teifel / fotolia.com

Seitdem der Buchsbaumzünsler (lat.: Cydalima perspectalis, aus der Familie der Crambidae) 2007 aus dem ostasiatischen Raum eingeschleppt wurde, verbreitet er sich rasend schnell in ganz Mitteleuropa – zum Leidwesen aller Gärtner.

Die 8 mm bis 5 cm großen Raupen machen sich mit Vorliebe über Buchsbaum-Pflanzen her und sind nur schwer zu bekämpfen; mit unseren Tipps zur Bekämpfung vertreiben Sie den Schädling dennoch zuverlässig aus Ihrem Garten.

Kleine Raupe mit großem Appetit

Aufgrund ihrer charakteristischen Zeichnung ist die Cydalima Perspectalis-Raupe leicht zu erkennen: Gelbgrün bis dunkelgrün, mit weißlichen Streifen und schwarzen Punkten und schwarzer Kopfkapsel. Im Winter spinnt die Raupe sich zwischen den Blättern ein, bereits im zeitigen Frühjahr (etwa im März) beginnt sie mit dem Fraß.

Nach der Metamorphose entwickelt sie sich zu einem weißen Falter mit einem breiten, braunen bis schwarzen Flügelrand und einer Spannweite von ca. 4 bis 4,5 cm. Gelegentlich sind die Flügel auch gänzlich dunkel mit lediglich einem hellen Fleck in der Mitte. Ihre Eier legen sie wiederum auf dem Buchsbaum-Blattwerk ab.

Schadwirkung

Weil die Cydalima Perspectalis-Raupen in der Mitte der Pflanzen beginnen, ist der Befall erst nach einiger Zeit zu erkennen. Zunächst fressen sie die Buchsbaum-Blätter bis auf die Blattrippen bzw. den Stiel ab, später auch die grüne Rinde der Zweige. Nur vereinzelt bleiben gesunde Blätter im vertrockneten, gelblichen Blattbestand übrig, bis die Pflanzenteile schließlich absterben.

Die Raupen des Buchsbaumzünslers spinnen sich im Laub ein, um sich zu verpuppen – das so entstehende Gespinst ähnelt einem Spinnennetz, jedoch befinden sich in den Perspectalis-Weben hellgrüne Kotreste.

Tipp: Durch die typischen Gespinste können Sie das Schadbild zuverlässig von anderen Buchsbaum-Krankheiten (z.B. Blattläuse, Buchswelke oder Volutella-Zweigsterben) unterscheiden.

So gehen Sie gegen den Buchsbaumzünsler vor

Kontrollieren Sie Ihre Buchsbäume regelmäßig zwischen März und Oktober, um einen möglichen Buchsbaumzünsler-Befall möglichst frühzeitig zu erkennen. Bei kleineren Pflanzen reduzieren Sie den Befallsdruck, indem Sie die Raupen regelmäßig von Hand absammeln. Zusätzlich können Sie die Buchsbaum-Pflanzen vorsichtig mit einem Hochdruckreiniger abspritzen und die Raupen in einer Auffangfolie sammeln.

Auf biologischem Weg ist der Perspectalis-Raupe nur schwer beizukommen, da ihre Nahrung für Vögel giftig ist und sie die Raupen deshalb wieder herauswürgen; weitere biologische Vorgehensweisen (z.B. mithilfe des Bacillus thuringiensis, der Nützlingen nicht schadet) befinden sich bislang noch im Versuchsstadium.

Die Bekämpfung des Buchsbaumzünslers mit Pheromonfallen oder Lichtfallen zeigt nur im Anfangsstadium Wirkung; ist er zu weit fortgeschritten, müssen Sie dem Buchsbaumzünsler mit chemischen Mitteln zu Leibe rücken. Mit handelsüblichem Schädlingsfrei (z.B. gegen Blattläuse) lässt sich der Buchsbaumzünsler kaum bekämpfen, der Einsatz von Spritzmitteln wiederum ist aufgrund der Risiken Sache des Fachmanns! Bewährt haben sich in diesem Zusammenhang z.B. Niemöl und Thiacloprid, das allerdings Nützlingen wie Bienen schadet.

Sind die Buchsbaum-Pflanzen bereits vertrocknet, verzichten Sie am besten auf das Spritzen. Auch wenn’s weh tut: An einem kräftigen Rückschnitt führt kein Weg mehr vorbei. Wichtig: Verbrennen Sie das Schnittgut vollständig oder entsorgen Sie es mit dem Hausmüll, um einer neuerlichen Ausbreitung vorzubeugen.

Sind Sie sich nicht sicher, welche Bekämpfungsart in Ihrem Fall die richtige ist? Sprechen Sie im Zweifelsfall mit unseren GALANET-Fachleuten – sie wissen, worauf es bei der fachmännischen Gartenpflege ankommt und machen dem Buchsbaumzünsler in Ihrem Garten zuverlässig den Garaus!