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5. April 2018

Nie mehr Rasenkrankheiten – mit den richtigen Tipps zum gesunden Rasen – Teil II

Sattgrüner Rasen

Schon im ersten Teil haben wir die negativen Folgen eines kranken Rasens und die gängigen Krankheiten Hexenringe, Rotspitzigkeit und Blattfleckenkrankheit beleuchtet. Diese Liste setzen wir nun fort. Gleichzeitig erhalten Sie wertvolle Informationen zur Vorbeugung – so viel sei schon verraten: Die richtige Rasenpflege und optimale Rasendüngung spielen die Hauptrolle!

Hier handelt es sich nicht um ein Pferd: der Schneeschimmel

Die Pilzerkrankung Schneeschimmel macht sich durch kleine, kreisrunde Punkte in oranger bzw. dunkelbrauner Farbe bemerkbar. Größe und Ausbreitungsgebiet nehmen immer mehr zu. Zu finden sind die erkrankten Areale im nassen, oft mit einem Schleimfilm überzogenen Gras. Er tritt überwiegend in der kühleren Jahreszeit und hauptsächlich im zeitigen Frühjahr nach der Schneeschmelze auf und fühlt sich bei ungefähr 10 Grad Celsius am wohlsten.

Bei Temperaturen ab ca. 20 Grad stirbt er ab. Warten Sie diesen Zeitpunkt ab, vertikutieren Sie anschließend Ihren Rasen und säen Sie kahle Stellen mit qualitativ hochwertigem Saatgut ein.

Wie immer gilt: Licht und Luft und bedarfsgerechte Düngung sind die Grundvoraussetzungen für einen gesunden Rasen. Das trifft vor allem bei Schneeschimmel zu, der sich in sonnigen und hellen Lagen und gesunden Rasenpflanzen schlechter ausbreiten kann.

Dollarflecken: Das Geld liegt leider nicht auf dem Rasen

Dollerflecken im Rasen

Dollarflecken bringen dem Rasenbesitzer leider kein Vermögen ein, sondern kosten ihn Mühe und eventuell auch noch Geld. Zu erkennen sind sie anfangs an den scharf abgegrenzten Flecken in der Größe von 2 bis 3 cm Durchmesser– daher auch der Name. In der Frühphase ähneln sich die Symptome der Dollarflecken und des Schneeschimmels, deshalb besteht hier Verwechslungsgefahr! Auf einem sonst gesunden Rasen sind die bräunlich-gelben „Münzen“ leicht auszumachen. Unternimmt man nichts dagegen, dehnen sie sich aus und verbinden sich zu größeren Schadstellen, an denen das Gras in der Regel schnell abstirbt.

Die Krankheit tritt in der gesamten Wachstumsphase der Gräser auf, also von April bis September. Ursache dafür ist ein Pilz, der vor allem Temperaturen über 20 Grad Celsius und hohe Luftfeuchtigkeit liebt – wenn dann noch Taubildung am Morgen auftritt, fühlt er sich richtig wohl. Bei Taubildung oder sehr feuchter Luft zeigt sich der Befall durch das typische weiße Myzel mit seinen spinnwebartig miteinander verflochtenen Fäden.

Wie immer sind Sie gegen wetterbedingte Einflüsse machtlos, aber Sie können zur Vorbeugung einiges unternehmen:

  1. Düngen Sie Ihren Rasen mit ausreichend Stickstoff und Kalium – das erhöht die Widerstandfähigkeit Ihres Rasens.
  2. Vertikutieren und mähen Sie Ihre Grünflache regelmäßig – das das beseitigt den Rasenfilz und beugt Pilzerkrankungen allgemein vor.
  3. Reinigen Sie Gartenwerkzeuge und Schuhe nach der Bearbeitung von erkrankten Rasenflächen immer gründlich – Pilzsporen haften sich gerne an Gegenständen an und verbreiten sich mühelos auf diese Weise.
  4. Vermeiden Sie Trockenstress, das schwächt Ihren Rasen und macht ihn anfälliger für Krankheiten.
  5. Sorgen Sie für genügend Luftzufuhr – entfernen Sie Bodenverdichtungen, reduzieren Sie Rasenfilz und aerifizieren Sie Ihren Rasen.

Ist die Grünfläche erst einmal mit „Münzen“ übersäht, helfen zugelassene Fungizide. Überlegen Sie sich aber vor jedem Einsatz von chemischen Wirkstoffen genau, ob sie wirklich nötig sind! Vergessen Sie nicht, dass bei häufiger Anwendung Resistenzen auftreten können. Die beste Bekämpfung ist immer Vorbeugung!

Erstickt die Pflanzen im Keim: Wurzelbrand

Ihr Rasen weist

  • schlaff herabhängende Halme
  • hellbraun bis schwarz gefärbten Wurzelhals (der wie vertrocknet aussieht)
  • hellbraune Flecken auf den Blättern

auf? Dann hat der Wurzelbrand zugeschlagen! Er zählt zu den Auflaufkrankheiten, d.h. er befällt überwiegend Jungpflanzen und erschwert oder verhindert Keimung und Wachstum – als Gärtner wundern Sie sich dann, warum Ihre neue Aussaat nicht aufgeht. Bei gut entwickelten Rasenflächen kommt die durch verschiedene Pilze verursachte Erkrankung kaum vor.

Der Hauptgrund für das Auftreten dieser Rasenkrankheit sind gestresste Grashalme durch

  • Trockenheit
  • falsche Düngung
  • verdichtetem Boden
  • verfilztem Rasen.

Auch vor der Aussaat schon kontaminierte Samen kommen für eine Infektion in Betracht. Qualitativ hochwertiges Saatgut wirkt dem entgegen.

Folgende Maßnahmen zur Vorbeugung helfen Ihnen, dass sich die Pilzsporen gar nicht erst ausbreiten (das gilt auch für andere Auflaufkrankheiten):

  • eine gute Nährstoffversorgung
  • eine ausgewogene Bewässerung
  • aerifiziertes, von Rasenfilz befreites Grün
  • eher sandige Beschaffenheit des Bodens

Bekämpfen lässt er sich, indem Sie die befallenen Pflänzchen einfach herausziehen und an den kahlen Stellen anschließend einfach erneut Rasensamen ausbringen. Hier gilt natürlich: „Wehret den Anfängen!“ – beherzigen Sie deshalb von Beginn an die Tipps zur Vorbeugung, damit Ihnen das Gleiche nicht noch einmal „blüht“.

Mit der richtigen Pflege zum Erfolg

Nicht nur Ihr Rasen braucht Pflege, auch die Blumen und Sträucher freuen sich über Zuwendung. Von Ihrem GALANET-Partner in Ihrer Nähe erhalten Sie umfangreiche Tipps zur Gartenpflege. Wir beraten Sie gerne auch bei der Gartengestaltung und kümmern uns auf Wunsch gerne um Ihr grünes Paradies. Kommen Sie vorbei oder kontaktieren Sie uns – wir beraten Sie ausführlich und beantworten gerne Ihre Fragen!

Bild 2: © Fotolia, singjai, Nr.132190283