Hecken gehören zu den eher pflegeleichten Gehölzen im Garten, ihr Rückschnitt ist ebenso fester Bestandteil der Gartenarbeit wie die sorgsame Rasenpflege.
Trotzdem gibt es beim Rückschnitt einiges zu beachten, damit Ihre Heckenpflanzen dicht wachsen und keine kahlen Stellen zurückbleiben. Die wichtigsten Gartentipps zum Thema Heckenschnitt haben wir kompakt für Sie zusammengestellt.
Besonders in den ersten Jahren nach der Pflanzung kommt es auf sorgfältige Pflegeschnitte an, damit die Heckenpflanzen ordentlich verzweigen: Je öfter Sie Ihre Hecke schneiden, desto dichter und exakter der Wuchs.
Für Einfassungshecken etwa empfehlen wir Ihnen einen zwei- oder sogar dreimaligen Schnitt im Lauf des Jahres.
Grundsätzlich gilt für jedes Gehölz: Am besten nehmen Sie Hecken- oder Baumschnitt vor, wenn alte Pflanzenteile und neuer Austrieb der Gebüsche nicht mehr zu unterscheiden sind; neue Triebe sollten dabei soweit ausgereift sein, dass sie beim Umknicken brechen.
Je nach Art der Sträucher fallen die optimalen Zeitpunkte für den Rückschnitt verschieden aus:
Für das Verheilen der Schnittwunden sind Sommerschnitte bestens geeignet, da die Pflanzen noch im Wachstum sind und die Wunden schnell überwallen. Die Zeit in der Schaderreger in die Pflanze eindringen können ist deshalb besonders kurz.
Vorsicht ist an heißen Sommertagen mit starker Sonnenstrahlung geboten: Dabei kann es zu Verbrennungen an den Schnittstellen kommen; ideal sind deshalb warme, trockene Tage mit bedecktem Himmel.
Unser Tipp: Damit Ihr Garten auch während der Wintermonate einen gepflegten Eindruck macht, kommt ein weiterer Schnitt nach Beendigung des Wachstums im späteren Herbst in Frage – so bleiben Ihre Hecken bis zum Frühjahr in Form.
Als Alternative bietet sich (v.a. für besonders unempfindliche Gewächse wie Thujen) der Winterschnitt bis Ende März an.
Temperaturen über -5°C eignen sich hervorragend für den Heckenschnitt insbesondere freiwachsender Hecken: Die Schnittstellen können im Frühjahr recht schnell wieder verheilen und Kahlstellen wachsen rasch zu, sodass der Sichtschutz bald wiederhergestellt ist.
Auch Radikalschnitte sind nun möglich – jedoch nur bei Gehölzen, die auch aus den älteren Zweigpartien oder aus dem Stamm wieder gut austreiben können, z.B. Eibe oder Hainbuche. Bis wieder eine ansprechende Form erreicht ist, dauert es allerdings einige Jahre.
Je öfter Sie die Hecke schneiden, desto stärker verzweigen die Pflanzen – und desto kompakter wird der äußere Heckenrahmen. Zweimaliges Schneiden pro Jahr bedeutet zwei Austriebe; die Hecke wächst dadurch langsamer, dafür aber umso dichter.
Schneiden Sie die Hecke außerdem leicht konisch zu: Über einer breiten Basis sollte sie sich nach oben verjüngen, damit die Pflanzenteile in Bodennähe genug Licht abbekommen und nicht verkahlen.
Ein Schnurgerüst hilft Ihnen dabei, eine gerade Linie zu finden; bei einer 2 m hohen Hecke beispielsweise empfehlen wir eine Breite von ca. 80 cm an der Basis und rund 40 cm an der oberen Kante.
Achten Sie beim Gehölzschnitt unbedingt auf das richtige Maß: Ein zu zaghafter Heckenschnitt zeigt keinen Effekt, ein zu radikaler Schnitt hingegen führt zu unschönen Kahlstellen.
Grundsätzlich müssen die Schneidewerkzeuge gut geschärft sein, damit die Triebe sauber abgeschnitten werden und die Wunden schnell verheilen. Stumpfes Werkzeug führt zu Quetschungen oder lässt ausgefranste Schnittstellen zurück, die dann braun werden und unschön aussehen.
Für kleine Flächen und Korrekturen reicht eine manuelle Heckenschere (je nach Heckengröße auch mit Teleskopauszug) völlig aus.
Die Wahl des motorisierten Werkzeuges ist Geschmackssache: Bei größeren Hecken greifen Sie besser zur elektrischen Variante. Sowohl kabelgebundene Geräte als auch moderne Akku-Heckenscheren mit längerer Akkulaufzeit sind sinnvoll. Sie liegen leichter in der Hand als eine benzinbetriebene Motorschere – haben aber nicht so viel Kraft, was bei dickeren Zweigen von Nachteil ist. Für die nötige Sicherheit garantieren TÜV- und GS-Prüfzeichen.
Der langsam wachsende Buchsbaum verzeiht beim Formschnitt keine Fehler, weshalb Sie ihn unbedingt von Hand schneiden sollten. Auch hier sollten Gartenbesitzer auf die Schärfe der Klingen achten, damit es keine braunen oder gerissenen Schnittstellen entstehen.
In der Regel reicht es aus, ihn einmal pro Jahr im Juli zu schneiden; schnell wachsende Sorten mit exakter Formgebung werden zweimal geschnitten – meist im Mai/Juli; zusätzliche Pflegemaßnahmen sind fällig, wenn Sie einen Befall durch Buchsbaumzünsler feststellen.
Schnittmaßnahmen an Buchshecken sind eine Wissenschaft für sich. Unser Tipp: Mit einer Halbkreisschablone bekommen Ihre Buchskugeln eine perfekte Umrisslinie!
Neben rein optischen Zwecken erfüllt die Gartenhecke auch eine weitere Funktion: Bei kleinen Grundstücken, um Schwimmteiche oder die Gartensauna herum ist eine Hecke als Sichtschutz besonders wichtig.
Zudem dienen sie als wichtiges raumbildendes Gestaltungselement, das den Garten gliedert und in verschiedene Räume unterteilt. Darüber hinaus dient die Hecke natürlich auch als Nistmöglichkeit für Vögel.
Für die sorgfältige Pflege Ihrer Hecke werden Sie gleich in mehrfacher Hinsicht belohnt: Durch ein Stück Privatsphäre und durch prächtige Sträucher.