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5. September 2016

Die beste Zeit zum Hecken pflanzen ist nicht immer der Herbst

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Immer wieder lesen und hören wir: Hecken pflanzt man im Herbst. Das ist nicht falsch – aber auch nicht hundertprozentig richtig. Mit diesem Artikel möchten wir Klarheit in die Angelegenheit bringen.

Heckenart gibt Pflanzzeitpunkt vor

Hecken sind keine Pflanzengattung. Stattdessen ist der Begriff ein Ausdruck für eine bestimmte Anordnung oder Wuchsform von Sträuchern oder Bäumen zum Sichtschutz, Raumaufteilung oder zur Grundstücksbegrenzung. Je nach Vorliebe und Grundstücks-Bedingungen kommen die unterschiedlichsten Pflanzen als Hecke zum Einsatz, von Thuja bis Buchsbaum, von Hainbuche bis Holunder.

Wenn Sie bei uns das Anlegen einer Hecke in Auftrag geben, erhalten wir die gewünschten Sträucher oder Bäume von einer Baumschule. Diese liefert sie an uns entweder als Ballenpflanzen, Containerpflanzen oder wurzelnackte Ware – und dieser „Zustand“ der Pflanze ist ganz wichtig, um den Zeitpunkt für die Pflanzung zu bestimmen.

Containerpflanzen das ganze Jahr setzen

Am einfachsten machen das Pflanzen diejenigen Heckensträucher, die wir im Container erhalten. Sie kennen diese Art sicher aus dem Gartenmarkt oder dem Blumenladen: Der Strauch steckt hier in einem großen oder kleinen Pflanzgefäß mit Erde, besitzt also vollständige Wurzeln. Die Pflänzchen werden bereits in ihrer „Verpackung“ gezogen. Das heißt, ihre Ballen mussten nicht auf einem Feld ausgestochen werden. So haben sie mit 100%iger Sicherheit noch keine Wurzelmasse verloren, wenn sie in Ihren Garten kommen.

Der entscheidende Vorteil ist, dass die Containerware problemlos das ganze Jahr über gepflanzt werden kann. Sogar im Sommer – ein wegen viel Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen eigentlich recht ungünstiger Pflanz-Zeitpunkt. Denn diese Sträucher und Bäume besitzen bereits genug Wurzelmasse, um sich mit ausreichend Wasser und Nährstoffen zu versorgen. Aber im ersten Jahr nach dem Auspflanzen sollten sie auch diesen Hecken besonders viel Pflege gönnen, was vor allem viel Gießen bedeutet. Denn nur so gewährleisten Sie, dass Ihre neuen Gewächse nicht austrocknen. So gut wie alle Sorten von Gartenhecken können wir für Sie als Containerpflanze beschaffen – egal ob Feuerdorn, Kirschlorbeer, Lebensbaum, Eibe, Liguster oder Buxus. Für immergrüne Heckenpflanzen wie z.B. Thuja, Brabant, Smaragd oder Taxus baccata empfehlen wir einen leichten Heckenschnitt nach dem Pflanzen.

Ballenpflanzen von September bis Mai ins Freiland

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Die sogenannten Ballenpflanzen stechen die Kolleginnen und Kollegen in der Baumschule erst zur Lieferung an Sie aus. Sie sind also im Freiland „aufgewachsen“. Sie erhalten sie mit einem Erdballen rund um die Wurzeln. Dieser ist in Jutegewebe oder bei größeren Pflanzen auch in Drahtgeflecht gehüllt. Lieferbar sind die Jungpflanzen nur in der Vegetationsruhe von Herbst bis Frühjahr. Demnach können Sie sie auch nicht das ganze Jahr über ins Freie pflanzen. Allerdings müssen Sie sie auch nicht unmittelbar nach Kauf einpflanzen.

Pflanzzeit für Ballenware ist September bis Mai, manchmal gehen auch noch Juni oder Juli. Voraussetzung ist nämlich, dass die primäre Wachstumsphase abgeschlossen ist oder gerade pausiert. Immergrüne Heckenpflanzen sollten aber nur von September bis Oktober in den Boden. So kann das Wurzelwerk noch vor dem Winter genug wachsen, um ausreichend Wasser aus dem Boden zu ziehen. Denken Sie trotzdem nach dem Setzen an eine zusätzliche Bewässerung und behalten Sie Ihre Hecke im Auge! Ein Pflanzschnitt ist außerdem wichtig, da die Pflanzen beim Ausgraben Wurzeln verloren haben und dieser Verlust auch bei den oberirdischen Teilen ausgeglichen werden muss. Sonst treiben die Pflanzen im Frühjahr kümmerlich aus.

Wurzelnackte Sträucher bei niedrigen Temperaturen in den Boden pflanzen

Eine Pflanze, die „wurzelnackt“ ist, hat nicht etwa keine Wurzeln. Der Ausdruck bedeutet stattdessen, dass sie ohne Erde aus dem Boden kommt und die Wurzeln daher nackig sind. Machnchmal haben diese Pflanzen aber wirklich nur spärlich Wurzeln, da diese beim Ausgraben zum Teil verloren gehen. Eine qualitativ hochwertige Pflanze hat aber natürlich – auch in Abhängigkeit der Pflanzenart – reichlich Wurzeln. Hauptproblem bei wurzelnackten Sträuchern ist aber, dass die Feinwurzeln beim Transport austrocknen können. Weil sie sonst noch mehr austrocknen, dürfen Sie diese Sträucher nur in kühleren Jahreszeiten pflanzen. Dabei sollten die Wurzeln immer feucht sein und ein fachgerechter Rückschnitt erfolgen. So minimieren Sie die Austrocknungs-Gefahr.

Das beste Argument für diese Ware: Sie ist preisgünstiger. So sparen Sie, gerade bei einer Hecke, einiges an Kosten. Denn hierfür benötigen Sie meist sehr viele Pflanzen. Allerdings bekommen wir wurzelnackte Pflanzen nur in kleineren Größen und Immergrüne meist gar nicht, da diese nur schlecht anwachsen würden. Wenn Sie planen, Ihre Hecke in den Herbstmonaten anzulegen, ist diese Pflanzenart aber oft die richtige Wahl. Sie wurzelt dann über den Winter gut ein und startet „fit“ in den Frühling. Achten Sie aber auch hier im ersten Jahr auf eine umfangreiche Gartenpflege!

Pflanzzeitpunkt hängt nicht zuletzt von Kundenwünschen ab

Sie sehen also: Tatsächlich kommt es doch gar nicht so sehr auf die Pflanzenart an. Denn fast jede Heckenpflanze ist in allen oben beschriebenen Varianten erhältlich. Vielmehr kommt es auf Ihre Wünsche als Kunde an: Sie entscheiden

  • wie die Hecke aussehen soll und welchen Zweck sie erfüllen muss
  • was Ihre Neuanlage kosten soll
  • wie groß, bzw. besser: wie lang Ihre Hecke werden soll.

Denn eine komplette Grundstückseinfassung mit Heckenelementen sollte am besten im Frühjahr oder Herbst ausgeführt werden. Sie entscheiden also im Grunde, wann Ihre Hecke gepflanzt wird. Gerne beraten wir Sie noch ausführlicher zu diesem Thema. Setzen Sie sich doch einfach mit einem GALANET-Partner in Ihrer Nähe in Verbindung.