Im Frühling locken die ersten Blüten die Bienen aus ihrem Stock. Doch immer seltener finden Honigbienen und andere bestäubende Insekten geeignete Pflanzen, um Nektar und Pollen zu sammeln. Erfahren Sie hier, wie Sie mit bienenfreundlichen Pflanzen Ihren Beitrag zur Vielfalt der Natur leisten – damit es weiterhin heißt: „Summ, summ, summ, Bienchen summ herum.“
„Bienensterben“ – das Thema ist mittlerweile auch in den Hauptnachrichten angekommen. Zum einen treibt die Varroamilbe seit den 1970er in Europa ihr Unwesen und vernichtet ganze Bienenstöcke.
Zum anderen stehen Pestizide aus der Gruppe der Neonicotinoide (sie wirken als Nervengift) seit geraumer Zeit im Verdacht, das massenhafte Sterben der nützlichen Tierchen zu begünstigen. Ein Teilverbot dieser Insektizide wird derzeit medienwirksam im EU-Parlament diskutiert. Zu guter Letzt wird auch der Klimawandel und unsere Monokulturlandschaft mit dem Insektensterben in Verbindung gebracht.
Warum die Arbeit der Bienen und anderer Pflanzen bestäubender Insekten so immens wichtig ist, veranschaulichen folgende Zahlen: Ein aus 20.000 Tierchen bestehendes Volk bestäubt an einem einzigen Tag bis zu drei Millionen Obstblüten! Diese Arbeit können wir Menschen niemals leisten, auch wenn in einigen Teilen Chinas die Bestäubung durch Menschenhand schon Realität ist – dort sind Bienen inzwischen ausgestorben!
Die Bestäubung durch den Menschen bringt noch einen weiteren Nachteil mit sich: Es hat sich gezeigt, dass die Qualität der Früchte nachweisbar geringer ist – sie sind kleiner und leichter und weisen weniger Fruchtzuckergehalt auf. Eine internationale Studie wies nach, dass eine Vielzahl an unterschiedlichen Insekten das Ernteergebnis positiv beeinflusst – je mehr verschiedene Bestäuber eine Pflanze „besucht“ haben, desto mehr Samen und Früchte bringt sie hervor.
Seit einiger Zeit hat das Bienensterben auch Einzug in den Politikbetrieb gehalten. Neben der Diskussion um ein Verbot von bestimmten Pestiziden fordern einige Politiker und Umweltschutzverbände Maßnahmen auf Agrarflächen, um den bestäubenden Tierchen bessere Lebensbedingungen zu bieten:
Einige dieser Maßnahmen lassen sich auch im Kleinen in einem Privatgarten umsetzen.
Grünflächen in öffentlichen Parks und privaten Gärten sind sehr beliebt, werden aber den Bedürfnissen der Bienen nicht gerecht – dabei lassen sich bienenfreundliche Pflanzen meistens gut in das Gesamtbild integrieren. Sie sorgen nicht nur für eine nützliche, sondern auch für eine optische Vielfalt im Garten oder im Park.
Bevor man mit der (Um-)Gestaltung seines Gartens loslegt, gilt:
Mit diesen grundlegenden Schritten der Gartengestaltung wird Ihr Garten sowohl für Sie als auch für Bienen und Hummeln ein Erfolg!
Blume bedeutet nicht zugleich Pollen! Viele Hobbygärtner wissen nicht, dass bei vielen Blumenzüchtungen nur auf den Farbenreichtum der Blüten Wert gelegt wird. Die Staubblätter wurden daher zu Blütenblättern „umgezüchtet“ – für Pollen und Nektar bleibt dann kein Platz mehr. Deshalb gilt: Lassen Sie sich diesbezüglich in Gärtnereien und Baumärkten von Fachpersonal beraten!
Wer an farbenprächtige Blütenpflanzen denkt, die von Bienen aufgesucht werden, hat oft Frühjahrsblüher im Kopf. Im Frühjahr blühend und für Bestäuber geeignet sind zum Beispiel:
Für eine Blühzeit im Sommer und Herbst eignen sich folgende Pflanzen:
Auch geschickt kombinierte Staudenbeete bieten im Zusammenspiel mit Gemüse- und Kräuterpflanzen für Bienen von März bis Oktober ausreichend Nahrung. Diese lässt man bis in den Herbst hinein ausblühen. Wichtig ist, dass Sträucher und Kräuter möglichst wenig von Züchterhand verändert wurden – deshalb sind beispielsweise Wildstauden eine gute Wahl.
Eine gute Übersicht bietet die Aufstellung Bienenfreundliche Pflanzen für Balkon und Garten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Viele Gartenbesitzer stören sich an Totholz, aber es bietet zahlreichen nützlichen Tierchen Unterschlupf. Dasselbe gilt für verblühte Pflanzenstängel: Diese nicht sofort zurückschneiden – einige Bienenarten nutzen sie gerne als Schlaf- oder Nistplatz. Manche Larven überwintern sogar in den hohlen Stängeln. Daher empfiehlt es sich auch, Wildblumenwiesen (wie sie in Naturgärten gerne vorkommen) nur zweimal im Jahr zu mähen – und zwar erst dann, wenn die Pflanzen schon ausgesamt haben.
Es muss nicht immer eine weitläufige Wildblumenwiese sein: Auch in einem kleinen Garten lassen sich mit Blühpflanzen schöne Akzente setzen. Ein professioneller Gartenplaner sorgt für die passende Bepflanzung – ganz nach den Gegebenheiten vor Ort und Ihren Wünschen und Bedürfnissen. Bei Bedarf kümmert er sich auch um die Gartenpflege. Wenden Sie sich an Ihren GALANET-Partner in Ihrer Nähe – wir freuen uns auf Ihre Anfrage und stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite!
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