In Japan gelten Koiteiche als echte Statussymbole – schließlich besitzen die edlen Zierfische zum Teil einen beträchtlichen Wert.
Bei der Teichgestaltung gelten allerdings etwas andere Bedingungen als bei einem gewöhnlichen Gartenteich mit Goldfischen. Was Sie beachten müssen, wenn Sie einen Koiteich planen und bauen möchten und welche Besonderheiten für die Haltung von Koi gelten, haben wir für Sie zusammengefasst.
Die japanischen Zierfische werden bereits seit dem 3 Jh. n. Chr. In Asien gezüchtet. Die Karpfen wachsen bis zu einer Größe von 60 – 100 cm heran, mit durchschnittlich 80 bis zu maximal 200 Jahren haben die Tiere eine sehr hohe Lebenserwartung.
Es existieren 16 Haupt- und mehr als 100 Unterarten; als besonders schön gelten Exemplare mit harmonischer Körperform, makellosen Schuppen und mit bestimmten Farben (z.B. der weiß-rote Kohaku). Je größer und älter der Koi-Karpfen, umso höher sein Wert: Nicht selten bringt ein Koi seinem Besitzer sechsstellige Summen ein.
Tipp: Koi sind sehr gesellige Wesen; Sie sollten also nie einen einzelnen Koi halten!
Lage, Größe des Beckens sowie die Teichtechnik erfordern einiges an Planung, bevor Sie mit dem Koiteichbau beginnen. Die wichtigsten Infos und Tipps zur Teichplanung haben wir in unserer Checkliste für Sie zusammengestellt.
Zunächst gilt es, auf Ihrem Grundstück einen optimalen Platz für den Koiteich zu finden. Am wohlsten fühlen sich die Fische im Halbschatten – deshalb ist es ratsam, wenn Sie den Gartenteich in der Nähe des Hauses anlegen. Zu viel Sonne verursacht vor allem in sehr flachen Teichen häufig Sonnenbrand bei den Fischen.
Ein weiterer Vorteil der hausnahen Anlage ist, dass Sie die Fische gut im Blick haben. Das Haus spendet dem Teichbecken Schatten und Sie können die Anschlüsse für die Technik problemlos verlegen.
Das Mindestvolumen eines Koiteichs beträgt 5.000 Liter, pro weiterem Koi kommt jeweils eine Wassermenge von 1.000 Liter zusätzlich hinzu. Die Mindesttiefe sollte rund 1,50 Meter betragen, damit der Teich im Winter nicht durchfriert und die Fische genug Bewegungsfreiheit haben.
Ideal sind runde oder ovale Beckenformen von mindestens 3 x 6 Metern, also einem Volumen von 18.000 Litern Wasser, um Koi artgerecht zu halten. Runde Formen verhindern Schmutzablagerungen in den Ecken. Vermeiden Sie spitze und scharfe Kanten an den Einrichtungen: Die Fische können sich daran verletzen und sind dann anfällig für Pilzkrankheiten.
Tipp: Planen Sie das Teichbecken großzügig für den Fall, dass Sie die Population später vergrößern wollen!
Welche Beckenart für Sie in Frage kommt, hängt von der Bodenbeschaffenheit und dem eigenen Anspruch ab: Ein mit Teichfolie ausgekleidetes Becken benötigt einen lehm- oder tonhaltigen Untergrund mit hoher Dichte. Bei sandigen Böden ist eine Beton-Wanne mit Folie die bessere Wahl.
Eine relativ kostspielige, aber auch vorteilhafte Variante ist die Teichschale aus GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff): Diese spezielle Kunststoffart ist
und die Beckenform wird ganz individuell nach Ihren Wünschen angefertigt. Sie können das Teichbecken entweder im Boden versenken oder die Wände ummanteln (z.B. mit Ziegeln oder Naturstein) – damit gewährt es Ihnen maximale Spielräume bei der Teichgestaltung.
Da im Koiteich überproportional viele Fische gehalten werden, spielt die Wasserqualität eine wichtige Rolle – eine leistungsfähige technische Anlage ist daher das A und O. In der Praxis hat es sich bewährt,
zu kombinieren – ganz ähnlich, wie dies in einem Schwimmteich der Fall ist. Empfehlenswert ist zudem die Ausstattung mit einer Belüftung: Sie versorgt die Filterbakterien ausreichend mit Sauerstoff und vereinfacht ihnen die Arbeit.
Laub, abgestorbene Pflanzenteile und Ausscheidungen der Teichbewohner verschmutzen das Teichwasser und beeinflussen die Wasserqualität negativ. Eine regelmäßige Teichpflege ist daher unerlässlich, damit die Koi nicht anfällig für Keime, Bakterien und Pilze werden.
Zur regelmäßigen Reinigung zählen
Tipp: Auch wenn das Wasser klar ist, sollten Sie die Wasserwerte im Auge behalten. Stickstoff, Nitrat und Co. können auch scheinbar klares, sauberes Wasser belasten. Bei erhöhter Phosphatbelastung bilden sich zudem vermehrt Algen, die zwar ungefährlich sind, aber das Teichwasser unansehnlich trüben. Zu hohe Konzentrationen an Nitrat und Nitrit verursachen schwere, mitunter lebensbedrohliche Krankheiten bei den Fischen.
Damit die Fische unbeschadet im Teich überwintern, sollten Sie den Teich unbedingt winterfest planen. Bei Frost bildet sich auf dem Teich eine Eisschicht, in der Tiefe sinken die Wassertemperaturen auf bis zu 4 °C ab und die Fische halten Winterruhe. Diese Winterruhe darf nicht gestört werden; auch sollten Sie die Fische in dieser Zeit keinesfalls füttern.
Unter normalen Bedingungen überstehen Koi den Winter problemlos, allerdings bedeutet jede Störung Stress; daher sollten Sie den Bodenlauf schließen sowie Pumpen und Belüfter aus den tieferen Zonen entfernen. Der Filter kann und sollte jedoch mit reduzierter Leistung weiterlaufen, um den Gasaustausch im Wasser zu sichern.
Damit das Wasser nicht zu stark abkühlt, empfehlen wir eine Abdeckung (z.B. aus Styropor oder PE-Bällen), die im Frühjahr wieder entfernt wird. Damit die Fische genügend Sauerstoff bekommen, bleibt eine kleine Stelle unabgedeckt und eisfrei. Heizungen kommen zum Einsatz, wenn man die Wachstumsphase der Fische verlängern will. So kann man den Winter künstlich verlängern. Dies ist jedoch ökologisch und ökonomisch eher fragwürdig.
Pflanzen sind nicht nur ein optischer Gewinn für den Teich, sondern haben auch praktische Vorteile: Sie dienen den Koi als Laichhilfe, bieten ihnen schattige Plätze und verbessern außerdem die Wasserqualität, indem sie Nährstoffe abbauen.
Leider dient die Bepflanzung den Fischen auch als Futter, weshalb Sie robuste Arten wählen sollten. Als Uferpflanzen eignen sich z.B. Rohrkolben, für tiefere Bereiche sind Seerosen geeignet.
Relativ neu sind sogenannte Pflanzinseln, die frei auf der Fläche umherschwimmen. Ein Schutznetz an der Unterseite verhindert, dass die Wasserpflanzen von den Koi gefressen werden.
Eine pflegeleichte Alternative ist es, eine eigene Pflanzzone anzulegen, die die Fische nicht erreichen – zum Beispiel einen kleinen Bachlauf mit Uferbepflanzung, der sich durch einen Steingarten windet.
Eine schöne Idee ist es, Wasserfälle oder Wasserspiele einzubauen: Sie sorgen nicht nur für zusätzliche Wasserzirkulation – ein Wasserfall erfüllt den Garten mit sanftem Plätschern und lässt sich ansprechend bepflanzen. Da zu viel Unruhe schädlich ist, sollten Sie den Bachlauf nur bei Bedarf einschalten.
Ein Koiteich ist ein echter Gewinn für die Gartengestaltung: Die edlen Karpfen dabei zu beobachten, wie sie ruhig ihre Runden im glasklaren Teich ziehen, hat eine beruhigende Wirkung. Im Lauf der Zeit entwickeln viele Teichbesitzer eine enge Beziehung zu den Fischen, die bei richtiger Haltung sogar handzahm werden.
Auch wenn der Teichbau etwas komplizierter ist als bei einem gewöhnlichen Fischteich: Für den Aufwand werden Sie reich belohnt.