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2. Juli 2015

So bekämpfen Sie Schnecken im Garten wirkungsvoll

Schnecken im Garten 1

Schnecken im Garten (v.a. Nacktschnecken) sind kein schöner Anblick, richten üble Fraßschäden an Ihrer Beeternte an – und sind zudem schwer zu bekämpfen.

Einige Methoden der Schneckenbekämpfung haben sich in unserer Gartenpraxis als recht wirkungsvoll erwiesen; wir haben einige Mittel für Sie zusammengestellt, mit denen Sie die schleimigen Kriechtiere loswerden.

Schneckenarten im Garten

Nicht alle Schneckenarten haben es auf Ihr Gemüse abgesehen: Konzentrieren Sie sich bei der Bekämpfung auf Nacktschnecken; Gehäuseschnecken hingegen sind für Gartenbesitzer harmlos – und in manchen Fällen sogar nützlich.

Fressbegierige Schädlinge: Nacktschnecken

Die 3 – 4 cm große Gartenwegschnecke erkennen Sie an ihrer grauen bis schwarzen Färbung und ihrer gelb-orangen Sohle. Sie hält sich am liebsten an der Bodenoberfläche oder direkt darunter auf, ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Wurzeln – grüne Pflanzenteile sind weniger gefährdet.

Gleiches gilt für junge Ackerschnecken. Die erwachsenen Tiere hingegen klettern gerne an Pflanzen empor – damit ist kein Pflanzenteil vor der Ackerschnecke mit ihrer weißlich-grünlichen Zeichnung sicher.

Am häufigsten ist die hell- bis dunkelbraune Spanische Wegschnecke, die vor ca. 50 Jahren aus dem Mittelmeerraum eingeschleppt wurde.

Im Vergleich zu heimischen Nacktschnecken verträgt Trockenheit und Sonne recht gut. Ihr bitterer Schleim macht sie für viele Fressfeinde wie Igel oder Kröten ungenießbar – deshalb verdrängt sie allmählich die heimischen Schneckenarten.

Bitte schonen: Gehäuseschnecken

Schnecke 4

Da sie sich vorwiegend von abgestorbenem Pflanzenmaterial ernähren, richten Gehäuseschnecken an Ihren Nutzpflanzen kaum Schaden an.

Große Weinbergschnecken stehen gar unter Naturschutz – damit verbietet sich ihre Bekämpfung. Zudem ist sie ein willkommener Gartenhelfer, da sie mit Vorliebe Eigelege von Nacktschnecken frisst.

Methoden der Schneckenbekämpfung

Weil Nacktschnecken äußerst hartnäckig sind, gibt es kein Mittel mit absoluter Erfolgsgarantie – kombinieren Sie am besten mehrere Maßnahmen, um sie aus Ihrem Garten zu verbannen.

Absammeln der Tiere

Etwas mühselig, aber sehr wirksam ist das tägliche Absammeln der Schnecken. Vereinfachen Sie sich die Aufgabe, indem Sie ihnen gezielt Verstecke und Schlafplätze wie z.B.

  • Holzlatten
  • große Blätter
  • Dachziegel
  • umgedrehte Ton-Blumentöpfe

anbieten, von denen Sie die Schnecken bequem aufsammeln können, möglichst am späten Abend – oder frühmorgens, wenn es zuvor geregnet hat.

Natürliche Feinde fördern

Der beste Schutz gegen eine Schneckenplage ist ein naturnaher Garten mit vielen Nützlingen. Zu den natürlichen Fressfeinden zählen

  • Igel
  • Kröten
  • Blindschleichen
  • Spitzmäuse
  • Laufenten
  • sowie Elstern, Stare und Amseln.

Für Laufkäferlarven, Glühwürmchen und Hundertfüßler sind Schneckeneier und Jungschnecken ein willkommenes Festmahl.

Salathauben und Schneckenzäune

Ein Schneckenzaun aus dem Fachhandel ist (genau wie eine Salathaube) äußerst wirksam, jedoch vergleichsweise teuer. Richtig angebracht, stellt das abgewinkelte Profil des Zauns für die Kriechtiere ein unüberwindbares Hindernis dar.

Verankern Sie die 20 cm hohen Zäune etwa zur Hälfte im Boden und achten Sie auf einen freien Stand ohne Kontakt zu Gras oder Beetpflanzen, die sonst als „Brücke“ dienen.

Schneckenkorn als letztes Hilfsmittel

Schneckenkorn

Schneckenkorn wirkt zwar sehr zuverlässig – da es umweltschädlich ist, verwenden Sie es jedoch bitte nur im äußersten Notfall!

Am erfolgreichsten ist Schneckenkorn, wenn Sie es bereits im März gegen die erste Schneckengeneration einsetzen oder es im Herbst ausstreuen, wenn die Eiablage der Schnecken stattfindet.

Allerdings schadet es nicht nur Schnecken: Mittel auf Metaldehyd-Basis sind in größeren Mengen auch für Haustiere giftig, der Wirkstoff Methiocarb ist mittlerweile sogar für den Privatgebrauch verboten.

Sofern Sie also wirklich zum letzten Mittel greifen, raten wir Ihnen zu Schneckenkorn mit Eisen-III-Phosphat: Es kommt in geringen Dosen im Boden vor und ist daher am umweltschonendsten. Streuen Sie das Mittel früh und großzügig aus und wiederholen Sie die Anwendung mehrmals.

Vorbeugende Maßnahmen

Laden Sie Schnecken gar nicht erst in Ihren Garten ein: Gestalten Sie Ihre Pflanzflächen so offen und trocken wie möglich, damit sie sich nicht behaglich einrichten – durch diese Vorbeugungsmaßnahmen wird Ihr Garten für schleimige Kriechtiere unattraktiv.

Geeigneten Standort für Beete wählen

Wählen Sie bei der Gartengestaltung einen geeigneten Standort für Ihre Gemüsebeete: Halten Sie die Umgebung möglichst offen, z.B. durch Gartenwege oder weitläufige Rasenflächen, die wenig Unterschlupfmöglichkeiten bieten und schnell abtrocknen, denn Trockenheit ist der größte Feind von Schnecken.

Tipp: Mulchen Sie die Umgebung der Beete (wenn überhaupt) nur sehr dünn!

Pflanzen mit eigener Schneckenabwehr

Bestimmte Pflanzenarten sind für Nacktschnecken ungenießbar:

  • Kapuzinerkresse
  • Bienenweide (Phacelia)
  • Bohnenkraut
  • Kamille
  • Salbei
  • Rosmarin

benötigen daher keinen besonderen Schneckenschutz und ein Befall ist von vornherein ausgeschlossen.

Gezielte Bewässerung

bewaesserungsanlage-galanet

Schnecken sind nachtaktiv, eine abendliche Bewässerung erleichtert ihnen die Nahrungssuche. Bewässern Sie gefährdete Gemüsebeete morgens, wird es für die feuchtigkeitsliebenden Kriechtiere ungemütlich in Ihrem Garten.

Gießen Sie Ihre Pflanzen ganz gezielt alle 2 – 3 Tage einzeln, statt sie flächendeckend zu bewässern: Trockener Boden erschwert den Schnecken die Fortbewegung. Mit einem passenden Bewässerungssystem erleichtern Sie sich die Arbeit.

Bei Schneckensichtung: Ruhe bewahren

So ärgerlich Schneckenfraß auch ist: Seien Sie nicht allzu ehrgeizig bei der Schneckenbekämpfung.

Solange die Schnecken nicht überhandnehmen, sind sie sogar nützlich – als Gesundheitspolizei Ihres Gartens, die abgestorbene Pflanzenteile zersetzt, tote Tiere frisst und in Ihrem Komposthaufen zudem die Humusbildung begünstigt.

Bild 1: © Karin Jähne – Fotolia.com
Bild 2: © gabuele – Fotolia.com
Bild 3: © Gina Sanders – Fotolia.com