Die Tage werden kürzer, Ihre Gartenpflanzen machen sich langsam bereit für den Winterschlaf. Bevor es soweit ist, steht jedoch noch die arbeitsreiche Herbstpflege auf dem Gartenkalender: Welche Arbeiten Sie zum Ende der Gartensaison noch durchführen sollten, haben die Gartenexperten von GALANET in unserem Artikel für Sie zusammengefasst.
Jetzt ist genau die richtige Zeit, um Gehölze und Stauden zu pflanzen: Da sie jetzt ihr Herbstlaub verlieren, ist der Wasserbedarf von Pflanzen an den Wurzeln gering; somit setzt ihnen der Wurzelverlust durch das Neu- bzw. Umpflanzen nur wenig zu – und bevor der Bodenfrost einsetzt, haben sie noch Zeit für die Wurzelbildung. Gleichzeitig nehmen Sie an den Gehölzen einen Pflanzschnitt vor, um die Pflanzenteile über der Erde an die Wurzelmenge anzugleichen.
Für Formgehölze wie z.B. Ihre Hecke steht nun der Herbstschnitt an, damit sie auch im Winter in Form bleiben – und auch für den Baumschnitt ist jetzt die richtige Zeit. Hecken mit natürlichem Wuchs hingegen schneiden Sie während der Wintermonate, Frühblüher erst, nachdem sie im Frühjahr geblüht haben (sofern dies nötig ist).
Einen kräftigen Herbstschnitt vertragen auch verblühte Staudenpflanzen, falls sie unansehnlich sind. In vielen Fällen jedoch bleiben sie auch nach dem Verblühen dank ihrer braunen Fruchtstände bis spät in den Herbst hinein eine Zierde für Ihren Garten – besonders dann, wenn Raureif oder Schnee sie bedecken! Verblühte Hortensien und Rosen sollten Sie im Herbst nur leicht zurückschneiden; den eigentlichen Schnitt von Edelrosen empfehlen wir erst im Frühjahr, sobald kein starker Frost mehr zu erwarten ist.
Tipp: Auch wenn Rosen winterfest sind: Um die veredelten Stellen zu schützen, können Sie etwas Erde oder Reisig um die Pflanzstellen herum anhäufeln. Einen guten Frostschutz für alle Gartenpflanzen bietet auch eine dünne Laubschicht am Boden – so sparen Sie gleichzeitig Platz beim Kompostieren des Herbstlaubs!
Auch während der Wintermonate benötigen Pflanzen Wasser. Bewässern Sie deshalb bei trockenem Wetter vor allem Ihre immergrünen Gehölze wie z.B.
damit sie unbeschadet überwintern – denn während der Kälteperiode erhalten sie keinen Wassernachschub.
Bei empfindlichen Ziersträuchern binden Sie die Zweige zusammen; so verhindern Sie, dass Pflanzenteile unter der Last von schweren, nassen Schnee abbrechen. Formgehölze wie etwa Kugel-Eiben profitieren von einem Winterschutz in Form von einer dünnen Schicht aus Reisig, einem Jutesack oder Vlies. In schneereichen Gegenden ist eine dachartige Konstruktion sinnvoll: Sie verhindert, dass Schneemassen direkt auf die Pflanze drücken, Zweige abbrechen und die Form der Pflanze zerstört wird.
Spätestens jetzt sollten Sie auch Ihre Kübelpflanzen ins Winterquartier bringen, um Frostschäden zu vermeiden. Wählen Sie für die Überwinterung einen hellen, windgeschützten Ort mit Temperaturen über dem Gefrierpunkt – am besten den Wintergarten, ein Gartenhaus oder den Keller.
Oftmals vernachlässigen Hobbygärtner die Herbstdüngung des Rasens, obwohl sie aus mehreren Gründen wichtig ist: Bei mildem Klima wächst der Rasen weiter, weshalb er eine ausreichende Nährstoffversorgung verlangt. Zudem hält das Düngen die Gräser im Winter gesund, wenn sie Kältestress ausgesetzt sind – und zu guter Letzt garantiert eine sorgfältige Rasenpflege einen guten Start ins Frühjahr: Sie stellt sicher, dass die nötigen Nährstoffe vorhanden sind, sobald die Temperaturen wieder steigen.
GALANET-Expertentipp: Verwenden Sie ausschließlich Dünger mit Langzeitwirkung, denn diese geben die Nährstoffe nur bei ausreichend hoher Temperatur ab – ansonsten würden sie während der Wintermonate einfach ausgewaschen.
Mähen Sie Ihre Rasenflächen außerdem weiterhin und beseitigen Sie mit einem Rechen regelmäßig anfallendes Herbstlaub. Nur ein kurzer Rasen mit Luft zum Atmen bleibt während der Kälteperiode gesund; andernfalls riskieren Sie die Entstehung von Rasenkrankheiten wie z.B. Schneeschimmel.
Sofern die Bodenverhältnisse nicht zu feucht sind, ist sogar noch eine Rasenneuanlage möglich, die Bodentemperaturen reichen für die Wurzelbildung noch aus. Am besten verwenden Sie hierfür spezielle Rasensamen (sogenannte „Kaltkeimer“) – oder einen Rollrasen, der sofort ein gleichmäßiges Grün bietet und der Ausbreitung von Unkraut keine Chance lässt.
Die Gartenernte endet erst im Spätherbst – bis dahin können Sie noch
aus Ihrem Garten holen. Kohl und Lauch bleiben sogar noch länger in den Beeten, denn ihnen macht der erste Frost nichts aus.
Wichtig: Sobald Sie Ihr Beet abgeräumt haben, bedecken Sie es mit einem Winterschutz; so stellen Sie sicher, dass die Bodenstruktur erhalten bleibt. Einen guten Schutz bietet eine Mulchschicht aus Herbstlaub oder Schnittgut – sie sorgt für eine natürliche Nährstoffversorgung und entlastet gleichzeitig Ihren Kompost.
Um Ihren Garten vor einer Schneckenplage im Frühling zu schützen, sorgen Sie am besten im Herbst vor: Deren Eigelege befinden sich z.B. unter Brettern; decken Sie sie auf – Igel und andere Nützlinge bekämpfen die Schnecken in Ihrem Garten dadurch auf ganz natürliche Weise.
Pilzkrankheiten beugen Sie effektiv vor, wenn Sie infiziertes Laub (etwa unter Rosenbüschen) aufsammeln und entfernen. Kompostieren Sie es aber bitte nicht mit den übrigen Schnittabfällen aus Ihrem Garten, sonst erhöhen Sie den Pilzdruck im kommenden Gartenjahr. Stattdessen entsorgen Sie es über eine Grünabfall-Sammelstelle bzw. über den Hausmüll.
Wenn die Gartenarbeit im Winter ruht, ist für Gartenbesitzer die beste Zeit, um Heckenscheren, Gartenscheren und Co. zu reinigen und zu kontrollieren. Auf dem Gartenkalender stehen jetzt außerdem Pflege- und Reparaturarbeiten Ihrer Gartengeräte – damit Sie bestens gerüstet sind, wenn das neue Gartenjahr beginnt.
Bild Schnecke: © Karin Jähne – Fotolia.com