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7. Juni 2018

Selbst kompostieren – guter Dünger leicht gemacht

Selbst kompostieren

„Wo gehobelt wird, da fallen Späne“ – oder anders ausgedrückt: „Wo gekocht und gegessen wird, da entsteht organischer Abfall“, auch Biomüll genannt. Nun ist der Begriff „Müll“ nicht besonders glücklich gewählt, denn aus pflanzlichen Resten lässt sich wertvoller Kompost herstellen – und das ohne viel Mühe in Eigenregie. Mit der richtigen Ausstattung und ein wenig Eigenleistung erhalten Sie einen sehr hochwertigen organischen Dünger für Ihren Garten. Hier erhalten Sie Informationen und Tipps dazu.

Nur keine Scheu vor einem eigenen Komposthaufen

Kompost sind die organischen Stoffe, die im Endstadium eines Verrottungsprozesses übrigbleiben. Es gibt Menschen, die einen Komposthaufen als unangenehm empfinden, da in ihm mit Hilfe von Bodenlebewesen wie Würmer, Pilze und Bakterien Fäulnis- und Zersetzungsprozesse stattfinden. Dabei kann ein unangenehmer Geruch entstehen, der sich aber bei richtiger Pflege minimieren lässt. Ansonsten verrichten die für die Zersetzung zuständigen Organismen ihre Arbeit im Verborgenen!

Vorteile von selbst produziertem Kompost

Düngen aus dem eigenen Kompostbehälter ist die umweltfreundlichste Methode für die

  • Versorgung des Bodens mit Nährstoffen
  • Verringerung organischen Abfalls
  • Verbesserung der Bodenstruktur (z.B. Auflockerung eines Lehmbodens)
  • Unterstützung und Verbreitung von Nützlingen und Kleinstlebewesen im Garten
  • Einsparung von industriell produziertem Dünger.

Mit relativ geringem Arbeitsaufwand sparen Sie sich das Geld für

  • Düngemittel
  • Blumenerde
  • die Entsorgung des Organischen Abfalls.

Mit selbst hergestelltem Kompost ist sichergestellt, dass man beste Gartenerde in den Händen hält – ein Argument, das nicht zuletzt manche Hobbygärtner überzeugt, auf die eigene Kompostierung umzusteigen. Schließlich entscheidet man selbst, was man hineingibt – und was am Ende dabei herauskommt.

Übrigens: Ein Hochbeet kann bei richtigem Aufbau und Zusammensetzung wie ein Komposter wirken!

Was darf in den Kompost hinein?

Der Begriff „Kompost“ gibt die Vorgehensweise schon vor: Hier wird etwas „zusammengestellt“ und aus unterschiedlichen Ausgangsmaterialien entsteht etwas Neues. Für einen privaten Komposter ist aber nicht alles gleichermaßen geeignet, und einiges muss draußen bleiben. Erlaubt sind:

  • Küchenabfälle (z.B. Gemüsereste und Obstreste, Eierschalen, Kaffeesatz usw.)
  • Gartenabfälle (z.B. Laub, Rasen-, Hecken- und Strauchschnitt, Wildkräuter usw.)
  • Mist von pflanzenfressenden Stall- und Haustieren
  • Papier und Küchenkrepp (in geringer Menge)
  • Holzasche (max. 3 %).

Sogar fauliges Obst und Giftpflanzen können Sie bedenkenlos kompostieren, ebenso Überreste von Pflanzen, die mit Krankheiten wie z.B. Mehltau auf Rosen befallen sind.

Auf keinen Fall hinein dürfen mit Viren kontaminierte Pflanzen und Unkräuter, die noch Samen enthalten.

Tipp: Überlegen Sie sich, ob Sie schwer verrottbares Material wie Obstkerne, Grassoden oder auch die kompostierbaren Müllbeutel für Bioabfall in Ihren Kompost geben möchten – sie brauchen oft Jahre, bis sie zersetzt sind und müssen bei jedem Umsetzen erneut herausgesiebt werden.

Der Schein trügt: Nicht alles ist geeignet

Achten Sie immer darauf, was Sie auf Ihren Kompost geben, denn mit der Qualität des Ausgangsmaterials steht und fällt die Qualität Ihres Komposts. Wichtig ist immer, möglichst naturbelassene Reste, wie z.B. die unbehandelte Schale einer Zitrone, in den Komposter zu geben, denn Spritzmittel werden dort nicht abgebaut und häufen sich im Laufe der Zeit an – am Ende hält man dann belasteten Kompost in den Händen.

Vermeiden Sie verdorbene Lebensmittel sowie Fleisch- und Speisereste und Knochen, da diese Tiere wie Ratten und Mäuse anlocken, und folgende Stoffe:

  • Kohlenasche
  • Exkremente von fleischfressenden Haustieren, Inhalte eines Katzenklos
  • Staubsaugerbeutel bzw. deren Inhalt
  • Kunststoffe, Textilien, Glas, Metalle
  • Straßenkehricht.

Reststoffe auf chemischer Basis haben in einem Kompost grundsätzlich nichts verloren.

In wenigen Schritten zum Erfolg

Kompost in Eigenregie produzieren

Guten Kompost herzustellen ist kein Hexenwerk und erfordert auch nicht besonders viel Arbeitsaufwand. Wenn Sie folgende Tipps beachten, ist Ihr Kompostproduktion fast ein „Selbstläufer“, denn die Arbeit übernehmen ja andere für Sie:

  • Immer auf eine gute Durchlüftung Sorgen Sie für eine Durchmischung von kleinem, strukturschwachem Material (wie z.B. Rasenschnitt oder Schale von Obst und Gemüse) und gröberen Resten wie z.B. Strauchschnitt. Achten Sie außerdem durch große Belüftungslöcher oder -schlitze auf eine ausreichende Luftzufuhr von außen.
  • Sorgen Sie für eine ausreichende Durchfeuchtung Ihres Komposts – zu nass sollte er aber nicht sein. Sehr feuchtes Material mischen Sie am besten mit trockenem. Bei längerer Trockenheit und Wärme im Frühjahr und Sommer schützt das Abdecken Ihres Komposthaufens beispielsweise mit Pappe vor unnötiger Verdunstung. Überprüfen Sie regelmäßig die Feuchtigkeit im Inneren und geben Sie bei Bedarf etwas Wasser hinzu.
  • Zerkleinern und/oder häckseln Sie groben Strauchschnitt und Holzreste (selbstverständlich unbehandelte) vor Beginn der Kompostierung. Dadurch verrotten die Abfälle schneller, da die Mikroorganismen durch die faserige Struktur mehr Fläche für ihre „Arbeit“ erhalten.
  • Lassen Sie große Mengen an Rasenschnitt erst einmal antrocknen, dann klumpt er nicht zusammen und fängt auch nicht zu stinken an. So vermeiden Sie auch, dass das Gras das darunterliegende Material von der Sauerstoffzufuhr abschneidet. Eine weitere Möglichkeit: Vermischen Sie das frische Gras mit gröberen Gartenresten (z.B. klein gehäckselte Abschnitte von Sträuchern).
  • Bei Verwendung von einem hohen Anteil an Küchenabfällen wird die Einbringung von etwas frischem und humushaltigen Oberboden empfohlen. So erhalten Sie die lockere Konsistenz aufrecht.

Zu guter Letzt: Pflege für besten Kompost

Das Umsetzen des Kompostes mindestens einmal pro Jahr ist Pflicht, wenn man einen guten Kompost haben möchte. Aber öfter schadet keineswegs – im Gegenteil: Je häufiger man den Kompost umsetzt, desto schneller verläuft der Rotteprozess.

Den Zeitpunkt können Sie selbst bestimmen. Wenn Sie jedoch im Frühjahr einen „fertigen“ Kompost für Ihren Garten zur Verfügung haben wollen, empfiehlt sich ein trockener Tag im Februar zur Bearbeitung. Bei dieser Aktion sieben Sie grobe und schlecht verrottbare Überbleibsel heraus. Ebenso sorgen Sie für eine Auflockerung und zusätzliche Sauerstoffzufuhr im Komposthaufen. Je öfter Sie diese Aktion wiederholen, desto besser.

Mit GALANET erfolgreich gärtnern

Die Kompostierung von Grünschnitt ist nur ein kleiner Aspekt der Gartenpflege – hierzu erhalten Sie auf unserem Blog zahlreiche Tipps und Informationen, wie z.B. die Vermeidung und Behandlung von Rasenkrankheiten oder die Bekämpfung von Unkraut.

Bei Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung und leisten Ihnen vor Ort Hilfestellung – wenden Sie sich einfach an einen GALANET-Partner in Ihrer Nähe. Wir beraten Sie ausführlich und kümmern uns auf Wunsch auch um Ihre Gartengestaltung. Kontaktieren Sie uns einfach, wir freuen uns auf Ihre Fragen!