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14. August 2015

Pflanzen im Garten richtig düngen

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Damit Ihre Gartenpflanzen kräftig wachsen und blühen, sind sie auf die richtige Nähstoffzufuhr angewiesen. Viele Gartenbesitzer meinen es allerdings zu gut und überdüngen ihre Pflanzen – dabei muss es gar nicht immer ein teurer Spezialdünger sein!

Mit unseren Gartentipps helfen wir Ihnen, die häufigsten Fehler beim Düngen zu vermeiden.

Diese Nährstoffe brauchen Ihre Pflanzen

Um zu wachsen und widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge zu werden, braucht jede Pflanze eine bestimmte Zusammensetzung von Nährstoffen; die Hauptrolle spielen dabei vier Komponenten:

  • Phosphor für die Blatt- und Wurzelbildung
  • Stickstoff für Triebe und Blätter
  • Kalium zur Stärkung der Widerstandskraft
  • Magnesium zum Aufbau des Blattgrüns.

Ein Voll- bzw. Universaldünger enthält in der Regel alle vier Hauptnährstoffe – ist aber nicht für jede Pflanzenart und jeden Boden gleichermaßen geeignet.

Übrigens: Für einen kümmerlichen Pflanzenwuchs ist nicht immer ein Nährstoffmangel verantwortlich. Neben

  • Schädlingen
  • Pilzbefall
  • schlechter Bodenqualität

ist ganz im Gegenteil oft auch ein Zuviel an Dünger schuld daran!

Kardinalsfehler: Überdüngen

Pflanzen duengen 1
Wenn Ihre Pflanzen nicht richtig gedeihen, liegt es oftmals daran, dass ein zu hoher Phosphatgehalt die Zufuhr wichtiger Nährstoffe (z.B. Eisen, Mangan, Kalzium) verhindert.

Unsere Untersuchungen zeigen regelmäßig, dass viele Hausgärten massiv mit Phosphat und Kalium überdüngt sind; die Ursache dafür sind falsch oder zu stark eingesetzte Blumendünger – oder zu viel Kompost. Für die Gartenpflanzen bedeutet dies

  • geringe Blütenbildung
  • Probleme mit der Standfestigkeit
  • Beeinträchtigung des Wachstums.

Auch der Umwelt zuliebe sollten Sie Dünger nur in den empfohlenen Mengen verwenden: Zum einen belastet Nitrat (als mineralische Form des Stickstoffs) das Grundwasser, zum anderen ist die Herstellung von Stichstoffdüngern für rund 1 % des weltweiten Energiebedarfs verantwortlich.

Durch Bodenanalyse das rechte Maß bestimmen

Eine Bodenuntersuchung hilft Ihnen dabei, zielgenau zu düngen. Wir empfehlen deshalb ca. alle drei Jahre die Durchführung einer Bodenanalyse, bei der

  • die Nährstoffanteile
  • der Humusgehalt
  • der pH-Wert

bestimmt wird. Die Investition macht sich bezahlt: Je nach Größe Ihres Gartens können Sie die Kosten der Bodenuntersuchung durch geringere Ausgaben für Düngemittel wieder einsparen.

Zwischendurch können Sie selbst mit Teststreifen aus dem Fachhandel den pH-Wert des Bodens kontrollieren: Zu saure Böden (unter 5,5) nehmen Nährstoffe zu schlecht auf, zur Bodenverbesserung verwenden Sie in diesem Fall am besten Kalk. Liegt der pH-Wert über 7, senken Sie ihn mit sauer wirkendem Dünger.

Für jede Pflanze den passenden Dünger verwenden

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Dass bestimmte Pflanzenarten sensibel auf eine falsche Nährstoffkonzentration reagieren, wissen Hobbygärtner von der Rasenpflege.

Genau wie der Rasen sind auch Gartenpflanzen auf die passende Nährstoffzufuhr angewiesen – einige wichtige Beispiele haben wir für Sie zusammengefasst:

Moorbeetpflanzen

Wegen des hohen Kalzium-Anteils reagieren Moorbeetpflanzen empfindlich auf zu häufige Kompost-Gaben:

  • Rhododendron
  • Heidelbeeren
  • Sommerheide

fühlen sich bei niedrigen pH-Werten am wohlsten. Für Moorbeetpflanzen werden spezielle Dünger verwendet.

Rosen

Rosenpflanzen sind weit weniger anspruchsvoll als Sie vielleicht vermuten: Besonders gut gedeihen sie, wenn Sie sie beim Einpflanzen und im Frühling mit Kompost versorgen.

Nur bei nährstoffarmen Böden verabreichen Sie zusätzlich Volldünger (am besten als Flüssigdünger), sobald sich im Mai die Knospen leicht öffnen – am besten unmittelbar nach einem Regen, wenn der Boden besonders aufnahmefähig ist.

Nutzpflanzen

Viele Nutzpflanzen sind sogenannte Starkzehrer mit erhöhtem Stickstoffbedarf, zu ihnen zählen

  • Kartoffeln
  • Kohlgemüse
  • Tomaten.

Gerade im Nutzgarten raten wir zur sparsamen Verwendung chemischer Dünger; die Anwendung von gesundheitsschädlichen Mitteln verbietet sich von selbst, wenn Sie die Früchte später verzehren möchten.

Das rein mineralische Blaukorn ist zwar nicht grundsätzlich giftig, durch seine Sofortwirkung überdüngen Sie aber evtl. die Nutzpflanze – es gibt also geeignetere Düngerpräparate.

Unser Tipp: Mischen Sie im Frühling Kompost oder Pferdemist unter die Beeterde und düngen Sie einige Wochen später mit Hornmehl nach. Wenn Sie den Horndünger in den Boden einarbeiten, erleichtern Sie den Mikroorganismen die Zersetzung.

Der richtige Zeitpunkt fürs Düngen

Um Verbrennungen an Blättern und Wurzeln zu vermeiden, sollten Sie Flüssigdünger möglichst nicht bei starker Sonnenstrahlung verwenden: Wird er über den Blättern verteilt, besteht die Gefahr von Verbrennungen.

Auf trockenem Boden wiederum verteilt sich der Dünger sehr ungleichmäßig und wirkt nicht – idealerweise verteilen Sie ihn deshalb

  • früh am Morgen
  • bei bedecktem Himmel
  • nach einem Regenguss.

Während der Winterruhe benötigen Ihre Gartenpflanzen keinerlei Düngung; nur während der Wachstumsphase bis zum Abschluss des Triebs (Frühjahr und Sommer) profitieren sie von einer Düngergabe.

Hausmittel als Düngerersatz

Zu guter Letzt ein paar Tipps, mit denen Sie Ihren Geldbeutel und die Umwelt schonen: Statt teurer Blumendünger geben einige Hausmittel einen hervorragenden Düngerersatz ab, z.B.

  • klein geschnittene Bananenschalen
  • Eierschalen im Gießwasser
  • Brennnesselsud.

Kaffee stärkt Ihre Pflanzen

Äußerst wirksam ist das Düngen mit getrocknetem Kaffeesatz, den Sie unter die Blumenerde mischen.

Über den hohen Gehalt an Kalium, Stickstoff und Phosphor im Kaffeesatz freuen sich Rosen, Oleander und Co. ebenso wie Zimmerpflanzen und Nutzpflanzen (z.B. Kürbis, Gurke und Zucchini) – für den Müllbeutel ist er deshalb eigentlich viel zu schade!

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