« zurück zu Gartenbau von GALANET Fachbetrieben in Deutschland und der Schweiz
Menü anzeigen
18. Oktober 2016

Bodendecker statt Rasen: Trauen Sie sich!

Bodendecker

Ein schöner, gepflegter, saftig grüner Rasen ist ganz klar die Krönung für Ihren Garten. Doch manchmal ist eine Rasenfläche keine Option, zum Beispiel in einem kleinen Garten: denn Rasengärten benötigen ein Minimum von 5 m² an Fläche. Viele entscheiden sich auch dagegen, weil Rasenstücke enorm pflegeintensiv sind: Sie müssten

  • regelmäßig Rasenmähen
  • Vertikutieren und Düngen
  • die Rasenkanten schneiden
  • den Rasen vom Laub befreien.

Und das sind nur einige der nötigen Rasenpflege-Arbeiten. Es liegt also manchmal nahe, den Garten ohne Rasen zu gestalten: zum Beispiel mit Bodendeckern.

Vor- und Nachteile eines Bodendecker-Rasens

Vorneweg: Die Nutzbarkeit eines „Bodendecker-Rasens“ lässt sich nicht mit einem Gebrauchsrasen vergleichen. Einige Pflanzen haben zwar eine gute Trittfestigkeit – als Liegeflächen und Spielwiesen sind sie aber nur bedingt geeignet. Trotzdem hat der „Duftrasen“ – wie wir Profis die Begrünung mit niedrig wachsenden Stauden nennen – gewisse Vorteile: Bodendecker sind flächendeckende Pflanzen, die durch ihren dichten Wuchs und geringe Wuchshöhe ein ebenso schönes Rasengrün ergeben wie echter Rasen. Sie sind zudem wesentlich pflegeleichter und bieten durch die enorme Artenvielfalt viel mehr Möglichkeiten bei der Gartengestaltung:

  • Sie sind in vielen verschiedenen Grüntönen erhältlich.
  • Die meisten von ihnen blühen – und zwar in den unterschiedlichsten Farben.
  • Durch ihren oft intensiven Duft ziehen sie Insekten an.
  • Manche Sorten gedeihen auch gut im Schatten – z.B. unter Bäumen

Zudem unterdrücken die Stauden den Unkrautwuchs und unterstützen die Bodenfeuchtigkeit und damit auch das Bodenleben.

Die beliebtesten Duftrasen-Arten

Einige Bodendecker eignen sich besser als Rasenersatz als andere. Zum Beispiel, weil sie sehr robust sind und auch intensiveren Belastungen standhalten. Oder weil sie besonders guten Duft verströmen und damit einzigarte Gartenakzente setzen. Wir stellen Ihnen die beliebtesten Arten vor.

Fiederpolster

Diese sogenannte Polsterstaude wächst sehr schnell – aber sehr niedrig. Maximal 15 cm hoch werden die auch als „Laugenblumen“ (Cotula) bezeichneten Duftpflanzen. Von Mai bis Juli blühen die Pflänzchen zartgelb – im Sommer haben sie feinfiedrige grüne Blätter. Im Herbst und Winter verfärben sich letztere allerdings. Für wen das dann kupferfarbige bis schwarze Laub kein Störfaktor ist, ist dieser Bodendecker aber eine gute Wahl.

Sternmoos

Sternmoos im Weserbergland

Für manche ist Moos ein Unkraut – doch Sagina procumbens hat so einen dichten, buschigen und weichen Wuchs, dass es sich gut als Rasenersatz eignet. Der Name kommt übrigens von den Blüten: Wie kleine Sterne „funkeln“ diese von Juni bis August weiß aus dem satten Grün. Kleine Flächen sind damit schnell begrünt und die Pflanze kann auch gut zwischen Trittsteine gepflanzt werden.

Teppich-Verbene

Die Pyla nodiflora kommt ursprünglich aus Japan und zählt zu den schattenverträglichen Pflanzen. Sie ist sehr strapazierfähig und äußerst wuchsfreudig. Daher auch der Name: Kaum angepflanzt, bildet sie innerhalb weniger Wochen einen dicken Teppich aus Grün bzw. Weiß und Blassrosa. Denn von Mai bis Oktober hat die immergrüne Verbene kleine Blüten in diesen Farben. Mähen müssen sie hier nie, denn diese Pflanze wächst nicht höher als 3-4 cm. Das erleichtert die Gartenpflege!

Kamille und Co

Für sonnige Standorte eignen sich fast alle Kräuterarten gut als Duftrasen. Ganz besonders würzig duften hier beispielsweise

  • Zitronenthymian (Thymus citriodorus)
  • Sand-Thymian (Thymus serpyllum)
  • Rö­mische Rasenkamille (Chamemelum nobile).

Leider sind Kräuter nicht sehr trittfest. Verwenden Sie sie daher nur, wenn der „Rasen“ wenig beansprucht wird.

Sauerklee

Rasenfreunden bereitet der Klee eigentlich eher Kopfzerbrechen – denn als typische Unkrautpflanze ist Oxalis sehr hartnäckig und schwer zu bekämpfen. Warum nicht aus der Not eine Tugend machen? Nutzen Sie die lästige, aber absolut winterharte Pflanze als Ersatz für Rasenflächen: Sie breitet sich schnell aus, ist super-robust und blüht noch dazu ab Juni attraktiv in Gelb.

Bild 1: © tinadefortunata – Fotolia.com
Bild 2: © S. Rekate – Fotolia.com